Frau Mayer ist ein Kulturverein, ein Raum zum Begegnen, Gestalten und Ausprobieren. Wir verstehen uns als künstlerische & soziale Initiative und als Verantwortungsgemeinschaft. Wir übernehmen Verantwortung für ein menschliches, zukunftsfähiges und lebendiges Miteinander.
Frau Mayer lebt, tanzt, kocht und musiziert auf einer Basis von gemeinsamen Ideen & philosophischen Ansätzen, über die wir ständig im Austausch sind.
Kultur ist für uns zu allererst eine Umgangs-Kultur im alltäglichen Miteinander. Es passiert, dass Diskussionen über die Vereins-Organisation in eine Jam Session übergehen, weil jemand anfängt mit dem Kugelschreiber einen Takt auf dem Tisch zu schlagen. Oder beim Kochen entsteht ein kleines Musical, wenn Geschichten vom Wochenende erzählt werden. Einfach weil das die schönste Art ist, diesen Moment zu gestalten.
Alle Kunst- und Kulturformen haben Raum im Frau Mayer, solange sie aus lebendiger Auseinandersetzung entstehen. WIE wir etwas tun, da fängt Kultur an. WAS daraus alles entstehen kann, darauf sind wir sehr gespannt. Fix sind derweil Live-Musik in Jamsessions oder Konzerten, leckeres Essen & kühle Getränke an der Bar.
Auf Schreibtischen, Parkbänken, Küchen und Podesten. Mit Blicken, Worten, Körpern, Instrumenten oder Kochlöffeln.
Let’s Play!
Betrinke Dich nicht
Betrunkenen Menschen fällt es schwer mit anderen Menschen in Beziehung zu treten.
Geraucht wird draußen, vor allem wegen der MusikerInnen.
Besuche uns nicht nachdem Du sie konsumiert hast. (Ecstasy / MDMA, Amphetamine, Kokain, LSD etc.)
Wir sind kein Pick-Up-Place für One Night Stands. Die Menschen im Frau Mayer interessieren sich füreinander und ja, wir haben körperlichen Kontakt miteinander (umarmen, die Arme um die Schultern legen, sich aneinander lehnen, tanzen, “Flow-Momente”teilen etc.). Bitte nutze diese Offenheit nicht aus mit der Hoffnung jemanden abzuschleppen.
Du bist KEIN Konsument! Als Gast bist Du auch verantwortlich dafür, was passiert. Bitte bringe benutzte Gläser zurück zur Bar und trage dreckige Teller in die Küche. Wenn Du siehst, dass etwas am Boden liegt, hebe es auf.
Achte nach 10 Uhr Abends darauf draußen ruhig zu sein wenn Du rauchst
und Dich unterhältst. Wenn das andere vergessen, mache sie darauf
aufmerksam! Helft einander, so dass wir Frau Mayer und die Freiheiten,
die wir hier genießen, behalten können.
Nur Personen die hinter der Bar arbeiten dürfen hinter der Bar sein. Es sei denn, Du hast eine ausdrückliche Erlaubnis.
Frau Mayer Crew-Mitglieder haben Zugang zur Küche. Wenn Du ein/e Freund/in bist, kannst Du dich dort mit ihnen aufhalten. Wenn gerade kein Crew-Mitglied da ist, ist die Küche Tabu. Die Küche ist ein privater Raum für die Crew. Solange Du aushilfst, bist du ein Crew-Mitglied und hast freien Zugang zur Küche. Wir benutzen die Küche
um Konflikte auszutragen, private Unterhaltungen zu führen, kleine medizinische Behandlungen durchzuführen, eine Pause zu machen… Wenn Du gebeten wirst die Küche zu verlassen, tu dies bitte unverzüglich.
Drunken people can not relate to others.
Smoking we do outside mainly because of our musicians (singers, rappers, beat-boxers and wind instruments players).
Do not use -or visit us high on- hard drugs (ecstasy / mdma, amphetamine, cocaine, LSD etc etc).
We are not a pick-up place for one night stands.
People in Frau Mayer are interested in each other, and yes we do make physical contact with
each other (huging, arms around shoulders leaning into one other, dancing, sharing a ‘flow of movement’ etc). Do not abuse that openness
to get laid or see it as a precursor to sexuality!
You are NOT a customer! As a guest you are also responsible for what happens. Bring your and or other empty glasses back to the bar, put your
dirty plate(s) and cutlery in the kitchen, if you see something on the floor, pick it up.
Be quiet after ten o’clock in the evening when you are outside smoking and talking, If others forget to be silent, tell them! Help each other,
so we can all keep this place and the freedom we enjoy here.
Only people that work can be behind the bar, or if you have explicit permission. It is work space, not social space.
Crew members have access to the kitchen, if you are a friend you can come with them.
If there are no crew members in the kitchen, you can not be alone in the kitchen or be there alone with other guests. The kitchen is private crew space. If you are helping out you are considered crew member for the time you are actually helping, you have functional access to the kitchen. We use the kitchen to deal with conflicts, have private conversations, little medical treatments or take a little break etc. If you are asked to leave, please do so promptly.
1. Keine Vorwürfe (No reproaches)
Ich komme zu spät zu unserer Verabredung, verschütte die Soße vom Hauptgericht, oder bemerke nicht, dass ich mich Dir gegenüber respektlos verhalte.
Wenn mir andere Menschen eine kritische Rückmeldung zu meinem Verhalten geben, kann das schonmal unangenehm sein, ich habe aber keinen Anspruch darauf von anderen nicht kritisiert zu werden!
“Du kommst öfter zu spät wenn wir uns verabredet haben und das macht mich wütend. Kannst Du versuchen unsere Vereinbarungen in Zukunft ernster zu nehmen?” Derartiges Feedback weist mich darauf hin, wie meine Handlungen auf andere Menschen oder die Gemeinschaft wirken, dass ich etwas tun oder unterlassen sollte um der Verantwortung für mein eigenes Verhalten gerecht zu werden.
Ein Vorwurf nimmt mein Verhalten und schließt von diesem auf meine Person, als ob ich nicht anders handeln könnte oder absichtlich gehandelt hätte. Die Botschaft ist “Du bist schlecht und sollst Dich darum auch so fühlen”.
Der Blick auf die Uhr mit der Bemerkung: “War ja klar dass Du wieder zu spät kommst” ist ein Beispiel für einen Vorwurf, wie auch der wutschnaubende Ausruf “kannst Du nicht einmal aufpassen!”. Dies bezieht sich auch auf Regel 7: was ist soll sein dürfen.
2. Wir arbeiten mit allen die mit uns arbeiten (We work with anyone who will work with us.)
Frau Mayer ist eine Arbeits- und Aktionsgemeinschaft. Es geht darum was wir tun und wie wir es umsetzen, nicht darum unsere Meinungen zu behaupten, Diskussionen zu führen oder politische Macht auszuüben. Als Organisation kauft Frau Mayer Bier von einer großen Brauerei-Firma, da diese mit uns zusammenarbeiten will. Aus dem gleichen Grund haben wir auch Bier einer kleinen Wiener Brauerei im Angebot. Das gleiche gilt für Menschen. Deine Weltanschauung, Deine politischen oder religiösen Ansichten sind uns als Organisation egal. Daher gibt es auch keine Sonderbehandlung auf Grund Deiner Ideologie.
Allgemein gilt: Wir können nur mit freien Menschen zusammenarbeiten, die im Besitz ideologischer Haltungen sein mögen, nicht aber von ihrer Ideologie besessen sind. Können wir mit Dir arbeiten und Du mit uns, ist alles gut. Bei Frau Mayer geht es darum wie Du Dich einbringst. Wir sind weder politisch motiviert noch verstehen wir uns als politische Organisation, wir wollen gemeinsam etwas schaffen. Auf den Punkt bringt es die nebenan stehende provokative Erklärung.
3. Du kannst keine Entscheidungen treffen über etwas, das dir nicht gehört (You can not make decisions about what does not belong to you.)
Natürlich trifft dies auf Gegenstände aller Art zu, wie ein Stück Plastik oder ein alte Tasse mit Sprung. Es geht weniger um stehlen, das wir natürlich nicht tolerieren, sondern darum anzunehmen etwas sei wertlos und es dann zu benutzen. Selbst wenn Du glaubst etwas sei bedeutungslos, liegt es an Dir Dich zu vergewissern, dass Deine Annahme korrekt ist. Dies trifft auch zu, auf die Arbeiten die andere verrichtet haben. Du kannst es nicht verbessern oder ändern, ohne Einverständnis der Erschafferin, selbst wenn Du denkst es wäre besser so.
4. Du bist nicht verantwortlich für Entscheidungen die du nicht getroffen hast (You are not responsible for decisions you did not take)
Diese Regel ist für unsere Gemeinschaft sehr wichtig. Wenn jemand etwas entscheidet, sie aber nicht in der Lage ist die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu tragen, sind die Anderen nicht automatisch verantwortlich. Alle Entscheidungen in die Menschen einbezogen sind werden im Vorhinein besprochen. Nur wer einem Vorhaben zustimmt und sich bereit erklärt Verantwortung zu übernehmen, kann für dessen Umsetzung zur Rechenschaft gezogen werden.
Das Gleiche gilt für Verpflichtungen im Namen der Organisation. Mache ich eine Zusage oder Versprechung gegenüber Dritten, sind die Anderen in keiner Weise für deren Einhaltung verantwortlich, es sei denn das zuständige Team hat sich darauf geeinigt diese mit zu tragen. Wir kennen diese Regel als Selbstverständlichkeit im alltäglichen Umgang. Etwa, wenn eine Person davon ausgeht, dass eine Andere für etwas zahlt, ohne vorher zu fragen. Aber auch bei der Arbeit gilt dieser Grundsatz: koche ich den Reis mit Butter, heißt das nicht dass Du es auch tun musst, es war ja nicht Deine Entscheidung.
5. Wer die Arbeit macht, entscheidet wie (People who do the work decide how)
Was getan werden muss, muss erledigt werden. Essen muss gekocht-, der Boden und das Geschirr gesäubert werden. Wie und wann das geschieht hängt aber von Dir oder den Menschen mit denen Du zusammen arbeitest ab. Du kannst im Kopfstand auf dem Skateboard staubsaugen. Brauchst Du die ganze Nacht dafür, ist das auch in Ordnung. Das einzige was zählt, und wofür Dich andere zur Verantwortung ziehen können, ist dass die Arbeit gut gemacht wird, im vereinbarten Zeitrahmen und dabei unnötige Ressourcen-Verschwendung vermieden wird. Das Wasser laufen lassen, weil Du das Geräusch magst, ist also nicht akzeptabel. Wir erwarten, dass sich Dein Verhalten im Rahmen allgemein akzeptierter Normen von Anstand und Hygiene bewegen. Dich zu organisieren ist Deine Sache und muss mit den Menschen mit denen Du zusammen arbeitest abgestimmt sein.
Wir arbeiten nicht mit Flüchtlingen.
Wir arbeiten nicht mit Frauen.
Wir arbeiten nicht mit Schwulen oder Lesben.
Wir arbeiten nicht mit Afrikanern oder Asiaten.
Wir arbeiten nicht mit Männern.
Wir arbeiten nur mit Menschen.
Utopisches Denken darf den Blick auf die Realität nicht verstellen.
Übernimmst Du Verantwortung, erwarten wir von Dir das zu tun was Du zusagst, auf die Beste Art oder Weise die Dir möglich ist. Wir sind uns allerdings bewußt, dass wir alle kläglich dabei versagen, das was wir zur Vollendung bringen wollen zu erreichen. Allgemein gesagt gibt es stets mehr Potential für Verbesserung, als wir in einem beliebigen Moment verwirklichen können. Das bedeutet auch dass uns Missgeschicke unterlaufen:
Unsere Bemerkung kommt schlecht an, wir geben zuviel Salz auf den Reis, spielen neben dem Takt, haben vergessen uns zu rasieren oder lassen ein Glas fallen.
Diese Regel sagt ausdrücklich: Wenn Du Dein Bestes gibst, machst Du alles richtig. Auch wenn Dir dabei Fehler unterlaufen!!
Dies steht in enger Verbindung zu ersten Regel, da es auch nicht sinnvoll oder gewollt ist, dass Du Dir selber für Deine Fehler Vorwürfe machst! Es mag sein dass Dein fauxpas notwendig dafür ist, dass ich lerne besser mit den Fehlleistungen anderer umzugehen. Wir können nicht wissen, wie gut oder schlecht die unbeabsichtigten Konsequenzen unserer Handlungen sind, und welche Hilfestellung oder Lernchance sie Anderen bieten mögen!
7. Was ist, soll sein dürfen – What is, is what it is.
Oftmals möchten wir nicht wahr haben, was sich vor unseren Augen abspielt, und tun so als ob es nicht da wäre. Unsere Planungen beginnen so gerne an einem perfekten Ausgangspunkt. Alle sind pünktlich, alle können alles gleich gut, etc. Dann fangen wir an und stellen fest, dass es nicht so läuft. Der Bus der Dich abholt kommt zu spät, beim Einkauf werden zwar doppelt soviele Äpfel, aber nicht genug Erdäpfel geholt, oder es ergibt sich aus dem nichts ein Komplikation die uns unter Druck setzt. Wir greifen dies weder an, noch verneinen wir es. Denn diese tatsächlichen Begebenheiten und Vorkommnisse sind unsere alltägliche Realität. Von ihr aus geht unser Denken und Handeln.Wir fangen damit an was ist, nicht wie es sein sollte!
8. Ein Fehler ist ein Schritt in der Entwicklung – A mistake is development.
Wenn Du etwas Neues beginnst oder eine Tätigkeit zum ersten Mal ausführst, werden Dir Fehler unterlaufen. Ob Du musizierst, kochst, etwas reparierst oder ein Bild malst – selbst eine routinierte Gastgeberin wird nicht immer ihren Ansprüchen gerecht.
Das was wir falsch machen, bringt uns die Qualität die sich in uns entfaltet zum Bewußtsein. Wir sind alle werdende Wesen, in Entwicklung begriffen und versuchen ständig aus Allem was wir erleben schlau zu werden. Ab und an begreifen wir die Realität noch nicht, unser Erleben sendet uns ein Fehlersignal. Es sind diese Momente, die uns bewußt machen was wir eigentlich tun!
Daher ist ein Fehler eine Entwicklung, und wir begrüßen Entwicklung.
Letztlich sind das wertvollste das wir wahrlich haben die Beziehungen zu anderen Menschen und unser Verständnis von uns selbst! Dinge die uns jetzt gehören haben wir nicht wirklich, wir sind lediglich für ihren Gebrauch verantwortlich. Zu denken dass wir Dinge in der Welt wirklich haben, ist eine klassische Illusion. Wir wissen es eigentlich: ein worst-case Regierungs-Wechsel und die halbe Bevölkerung steckt auf einmal in Arbeitslagern, ganz zu schweigen von ihren ehemaligen Rechtsansprüchen auf Haus und Grund. Es reicht schon ein Brand, ein Unfall oder eine Scheidung, um alles zum einstürzen zu bringen, dass wir für sicher erachtet haben. Das ist kein Scherz! Meine Vorstellung davon wie Du bist, die Freundschaftsgefühle die ich verspüre und das Vertrauen dass ich Deinem Sein und Wesen gegenüber bringe, sind die wertvollsten Erfahrungen meines Lebens.
Unsere Arbeit dreht sich im Grundsatz darum das Verständnis unserer Selbst und Anderer zu vertiefen, denn dies ist die wichtigste Arbeit, die wir im Leben vollbringen. Aus diesem Grund kochen, spielen oder arbeiten wir auf andere Weise zusammen. Es ist immer das Erleben einer sich entwickelnden Beziehung, das einen Mensch oder eine Sache interessant macht.
Geld sehen wir nicht als Gewinn. Geld brauchen wir um die Miete und die Stromrechnung zu bezahlen. Wir fragen daher nach Geld, um weiterführen zu können, was wir machen. Was wir machen muss für andere von Bedeutung sein, das ist sehr wichtig. Aus diesem Grund ziehen wir uns nicht in einen safe-space im Kloster in den Bergen zurück. Im Gegenteil, wir wollen uns mit der gesellschaftlichen Realität auseinandersetzen, unseren Umgang mit ihr finden und für uns selbst und andere Bedeutung schaffen.
Sinn-voll zu sein ist der Gewinn den wir anstreben.
Ich komme zu spät zu unserer Verabredung, verschütte die Soße vom Hauptgericht, oder bemerke nicht, dass ich mich Dir gegenüber respektlos verhalte. Wenn mir andere Menschen eine kritische Rückmeldung zu meinem Verhalten geben, kann das schonmal unangenehm sein, ich habe aber keinen Anspruch darauf von anderen nicht kritisiert zu werden! “Du kommst öfter zu spät wenn wir uns verabredet haben und das macht mich wütend. Kannst Du versuchen unsere Vereinbarungen in Zukunft ernster zu nehmen?” Derartiges Feedback weist mich darauf hin, wie meine Handlungen auf andere Menschen oder die Gemeinschaft wirken, dass ich etwas tun oder unterlassen sollte um der Verantwortung für mein eigenes Verhalten gerecht zu werden. Ein Vorwurf nimmt mein Verhalten und schließt von diesem auf meine Person, als ob ich nicht anders handeln könnte oder absichtlich gehandelt hätte. Die Botschaft ist “Du bist schlecht und sollst Dich darum auch so fühlen”. Der Blick auf die Uhr mit der Bemerkung: “War ja klar dass Du wieder zu spät kommst” ist ein Beispiel für einen Vorwurf, wie auch der wutschnaubende Ausruf “kannst Du nicht einmal aufpassen!”. Dies bezieht sich auch auf Regel 7: was ist soll sein dürfen.
Frau Mayer ist eine Arbeits- und Aktionsgemeinschaft. Es geht darum was wir tun und wie wir es umsetzen, nicht darum unsere Meinungen zu behaupten, Diskussionen zu führen oder politische Macht auszuüben. Als Organisation kauft Frau Mayer Bier von einer großen Brauerei-Firma, da diese mit uns zusammenarbeiten will. Aus dem gleichen Grund haben wir auch Bier einer kleinen Wiener Brauerei im Angebot. Das gleiche gilt für Menschen. Deine Weltanschauung, Deine politischen oder religiösen Ansichten sind uns als Organisation egal. Daher gibt es auch keine Sonderbehandlung auf Grund Deiner Ideologie. Allgemein gilt: Wir können nur mit freien Menschen zusammenarbeiten, die im Besitz ideologischer Haltungen sein mögen, nicht aber von ihrer Ideologie besessen sind. Können wir mit Dir arbeiten und Du mit uns, ist alles gut. Bei Frau Mayer geht es darum wie Du Dich einbringst. Wir sind weder politisch motiviert noch verstehen wir uns als politische Organisation, wir wollen gemeinsam etwas schaffen. Auf den Punkt bringt es diese provokative Erklärung:
Wir arbeiten nicht mit Flüchtlingen.
Wir arbeiten nicht mit Frauen.
Wir arbeiten nicht mit Schwulen oder Lesben.
Wir arbeiten nicht mit Afrikanern oder Asiaten.
Wir arbeiten nicht mit Männern.
Wir arbeiten nur mit Menschen.
Natürlich trifft dies auf Gegenstände aller Art zu, wie ein Stück Plastik oder ein alte Tasse mit Sprung. Es geht weniger um stehlen, das wir natürlich nicht tolerieren, sondern darum anzunehmen etwas sei wertlos und es dann zu benutzen. Selbst wenn Du glaubst etwas sei bedeutungslos, liegt es an Dir Dich zu vergewissern, dass Deine Annahme korrekt ist. Dies trifft auch zu, auf die Arbeiten die andere verrichtet haben. Du kannst es nicht verbessern oder ändern, ohne Einverständnis der Erschafferin, selbst wenn Du denkst es wäre besser so.
Diese Regel ist für unsere Gemeinschaft sehr wichtig. Wenn jemand etwas entscheidet, sie aber nicht in der Lage ist die Konsequenzen ihrer Entscheidung zu tragen, sind die Anderen nicht automatisch verantwortlich. Alle Entscheidungen in die Menschen einbezogen sind werden im Vorhinein besprochen. Nur wer einem Vorhaben zustimmt und sich bereit erklärt Verantwortung zu übernehmen, kann für dessen Umsetzung zur Rechenschaft gezogen werden. Das Gleiche gilt für Verpflichtungen im Namen der Organisation. Mache ich eine Zusage oder Versprechung gegenüber Dritten, sind die Anderen in keiner Weise für deren Einhaltung verantwortlich, es sei denn das zuständige Team hat sich darauf geeinigt diese mit zu tragen. Wir kennen diese Regel als Selbstverständlichkeit im alltäglichen Umgang. Etwa, wenn eine Person davon ausgeht, dass eine Andere für etwas zahlt, ohne vorher zu fragen. Aber auch bei der Arbeit gilt dieser Grundsatz: koche ich den Reis mit Butter, heißt das nicht dass Du es auch tun musst, es war ja nicht Deine Entscheidung.
Was getan werden muss, muss erledigt werden. Essen muss gekocht-, der Boden und das Geschirr gesäubert werden. Wie und wann das geschieht hängt aber von Dir oder den Menschen mit denen Du zusammen arbeitest ab. Du kannst im Kopfstand auf dem Skateboard staubsaugen. Brauchst Du die ganze Nacht dafür, ist das auch in Ordnung. Das einzige was zählt, und wofür Dich andere zur Verantwortung ziehen können, ist dass die Arbeit gut gemacht wird, im vereinbarten Zeitrahmen und dabei unnötige Ressourcen-Verschwendung vermieden wird. Das Wasser laufen lassen, weil Du das Geräusch magst, ist also nicht akzeptabel. Wir erwarten dass sich Dein Verhalten im Rahmen allgemein akzeptierter Normen von Anstand und Hygiene bewegen. Dich zu organisieren ist Deine Sache und muss mit den Menschen mit denen Du zusammen arbeitest abgestimmt sein.
Übernimmst Du Verantwortung, erwarten wir von Dir das zu tun was Du zusagst, auf die Beste Art oder Weise die Dir möglich ist. Wir sind uns allerdings bewußt, dass wir alle kläglich dabei versagen, das was wir zur Vollendung bringen wollen zu erreichen. Allgemein gesagt gibt es stets mehr Potential für Verbesserung, als wir in einem beliebigen Moment verwirklichen können. Das bedeutet auch dass uns Missgeschicke unterlaufen:
Unsere Bemerkung kommt schlecht an, wir geben zuviel Salz auf den Reis, spielen neben dem Takt, haben vergessen uns zu rasieren oder lassen ein Glas fallen.
Diese Regel sagt ausdrücklich: Wenn Du Dein Bestes gibst, machst Du alles richtig. Auch wenn Dir dabei Fehler unterlaufen!!
Dies steht in enger Verbindung zu ersten Regel, da es auch nicht sinnvoll oder gewollt ist, dass Du Dir selber für Deine Fehler Vorwürfe machst! Es mag sein dass Dein fauxpas notwendig dafür ist, dass ich lerne besser mit den Fehlleistungen anderer umzugehen. Wir können nicht wissen, wie gut oder schlecht die unbeabsichtigten Konsequenzen unserer Handlungen sind, und welche Hilfestellung oder Lernchance sie Anderen bieten mögen!
Oftmals möchten wir nicht wahr haben, was sich vor unseren Augen abspielt, und tun so als ob es nicht da wäre. Unsere Planungen beginnen so gerne an einem perfekten Ausgangspunkt. Alle sind pünktlich, alle können alles gleich gut, etc. Dann fangen wir an und stellen fest, dass es nicht so läuft. Der Bus der Dich abholt kommt zu spät, beim Einkauf werden zwar doppelt soviele Äpfel, aber nicht genug Erdäpfel geholt, oder es ergibt sich aus dem nichts ein Komplikation die uns unter Druck setzt. Wir greifen dies weder an, noch verneinen wir es. Denn diese tatsächlichen Begebenheiten und Vorkommnisse sind unsere alltägliche Realität. Von ihr aus geht unser Denken und Handeln.Wir fangen damit an was ist, nicht wie es sein sollte!
Utopisches Denken darf den Blick auf die Realität nicht verstellen.
Wenn Du etwas Neues beginnst oder eine Tätigkeit zum ersten Mal ausführst, werden Dir Fehler unterlaufen. Ob Du musizierst, kochst, etwas reparierst oder ein Bild malst – selbst eine routinierte Gastgeberin wird nicht immer ihren Ansprüchen gerecht.
Das was wir falsch machen, bringt uns die Qualität die sich in uns entfaltet zum Bewußtsein. Wir sind alle werdende Wesen, in Entwicklung begriffen und versuchen ständig aus Allem was wir erleben schlau zu werden. Ab und an begreifen wir die Realität noch nicht, unser Erleben sendet uns ein Fehlersignal. Es sind diese Momente, die uns bewußt machen was wir eigentlich tun!
Daher ist ein Fehler eine Entwicklung, und wir begrüßen Entwicklung.
Letztlich sind das wertvollste das wir wahrlich haben die Beziehungen zu anderen Menschen und unser Verständnis von uns selbst! Dinge die uns jetzt gehören haben wir nicht wirklich, wir sind lediglich für ihren Gebrauch verantwortlich. Zu denken dass wir Dinge in der Welt wirklich haben, ist eine klassische Illusion. Wir wissen es eigentlich: ein worst-case Regierungs-Wechsel und die halbe Bevölkerung steckt auf einmal in Arbeitslagern, ganz zu schweigen von ihren ehemaligen Rechtsansprüchen auf Haus und Grund. Es reicht schon ein Brand, ein Unfall oder eine Scheidung, um alles zum einstürzen zu bringen, dass wir für sicher erachtet haben. Das ist kein Scherz! Meine Vorstellung davon wie Du bist, die Freundschaftsgefühle die ich verspüre und das Vertrauen dass ich Deinem Sein und Wesen gegenüber bringe, sind die wertvollsten Erfahrungen meines Lebens.
Unsere Arbeit dreht sich im Grundsatz darum das Verständnis unserer Selbst und Anderer zu vertiefen, denn dies ist die wichtigste Arbeit, die wir im Leben vollbringen. Aus diesem Grund kochen, spielen oder arbeiten wir auf andere Weise zusammen. Es ist immer das Erleben einer sich entwickelnden Beziehung, das einen Mensch oder eine Sache interessant macht.
Geld sehen wir nicht als Gewinn. Geld brauchen wir um die Miete und die Stromrechnung zu bezahlen. Wir fragen daher nach Geld, um weiterführen zu können, was wir machen. Was wir machen muss für andere von Bedeutung sein, das ist sehr wichtig. Aus diesem Grund ziehen wir uns nicht in einen safe-space im Kloster in den Bergen zurück. Im Gegenteil, wir wollen uns mit der gesellschaftlichen Realität auseinandersetzen, unseren Umgang mit ihr finden und für uns selbst und andere Bedeutung schaffen.
Sinn-voll zu sein ist der Gewinn den wir anstreben.
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